Donnerstag, 16. April 2015

Meggi erzählt...

Wir haben lange nichts erzählt. Es war so aufregend und gar nicht langweilig. Erst mal zog mein Onkel Auron zu uns. Er war noch kleiner als ich, und er roch sehr bekannt. Nach Familie und meiner Dosimama. Die neuen Dosis haben den Käfig hereingetragen ins Wohnzimmer, aufgemacht, und da kam er herausstolziert, der kleine Angeber. Omi und ich waren schon recht interessiert. Aber er hat uns erst mal angefaucht. Pfh, nicht mit uns. Omi und ich haben uns nur angeschaut und ihn ignoriert. Irgendwann hat er sich eingekriegt.
Aber echt anstrengend, so ein Katzenkind. Ich war ja schon erwachsen, über einem Jahr. Und Omi war das schon gewohnt, wegen mir. Naja, er hat sich schnell an uns gewöhnt. Wir haben ja gedacht, jetzt gibts erst mal Geheule, "ich will zu meiner Mama!" und "Wo sind meine Geschwister?" aber denkste. Der hat ja mal gleich so getan als wäre er schon immer hier gewesen. Die Großen waren hin und weg, naja Babys sind halt niedlich. Ich hab meiner Großen aber gleich gezeigt, wo hier die Katze längs läuft, sie gehört nämlich mir. Die Große. Und Auron, der kann sich den anderen Großen nehmen.
Stellt Euch mal vor, dieses Baby hat sich gleich angewöhnt, bei den Großen im Bett zu schlafen. Immer an den Mann angekuschelt. Und wer passt auf die Familie auf? Richtig geraten. Omi gings ja schon nicht mehr so gut. Und irgendjemand muss doch nachts das Nest beschützen! Also wirklich! Ich bin die einzige Vernünftige hier.
Naja. Der Lütte versteht kätzisch nicht. Er kapiert einfach nicht, dass er nicht so an mir rumbeißen soll und putzen auch nur in kleinen Portionen Spaß macht. Knurren und Fauchen heißt "HAU AB!". Kapiert er nicht. Frühestens beim elfundneunzigsten Mal. Außer ich haue ab. Oder ihn.
Er ist jetzt 2 Jahre alt und eigentlich erwachsen, aber DAS hat er immer noch nicht verstanden.
Ansonsten ist er ganz nett. Es passt jetzt ganz gut, seit die Omi ausgezogen ist. Irgendwann lief sie aus. Im Spielzimmer von meiner Großen. Der Hohe kam runter und meinte, die Mina sei kaputt, weil sie ausliefe. Da ist meine Große ganz komisch geworden und hat sie in die Box gesperrt.
Mal zwischendurch: Die Großen dürfen sich auch nicht wundern! Immerzu haben sie die Omi eingewickelt und in den Arm genommen, obwohl sie gar nicht wollte, und dann haben sie sie mit einer langen Schlange gepiekst und "Infusion" mit ihr gespielt. Irgendwie ist dabei ganz viel Wasser in die Omi reingeflossen. Und das muss ja wieder raus!
Und dann wundern sie sich, wenn die Omi kaputt geht!
Dann hat Meine Auron Seinen angefaucht, weil er nicht mit zur TIERÄRZTIN wollte. Aber wer will da schon hin. Aber sie hat gesagt: "Ich weiß nicht, ob sie wieder mit zurück kommt!" Und dann wurde Auron Seiner auch ganz komisch und hat nachgegeben. Und dann sind sie mit der Omi weg.
Als sie wiederkamen, waren sie ganz traurig und nass im Gesicht. Und sie haben die Omi nicht mitgebracht. Die Box haben sie auch erst am nächsten Tag wiedergebracht und geputzt. Auron und ich haben dann erst mal gerochen, ob da noch 'ne Nachricht von der Omi drin ist, ob sie entführt wurde oder so.  War aber nicht. Es hieß dann, die Omi sei über die Regenbogenbrücke gegangen. Und es ginge ihr jetzt besser. Da waren wir dann etwas beruhigt. Aber sie ist nie wiedergekommen.
Die Großen haben immer nur gesagt, wie gut, dass Auron und ich da sind, und wir passen auch immer gut auf sie auf.