Freitag, 31. August 2012

Wilhelmina vom Werder, genannt Mina





Wer glaubt, diese Schönheit sei eine Rassekatze, der täuscht sich. Minas Mutter ist eine schwarzweiße Hauskatze, ihr Vater ein silbergrauer Siammischling. Wie sie zu dieser Färbung und diesem Wuschelfell kam, ist nicht mehr nachvollziehbar.
Mittlerweile ist sie 11 Jahre alt und sehr wohlerzogen. Auf den Tisch springt sie nur äußerst selten und nur dann, wenn wir es nicht sehen und wir eine Milchpackung auf dem Tisch vergessen haben. Sie bettelt nicht und hat es sehr wohl verstanden, dem Sofa fern zu bleiben, wenn wir Dosenöffner mal wieder im Wohnzimmer speisen. Manchmal vergisst sie es, aber die Worte "Nein" und "Runter" versteht sie. Und meistens gehorcht sie auch.
Sie ist geschwätzig und menschenbezogen, und wir haben uns darauf verständigt, dass sie nicht mit meiner Wolle oder den Garnen spielt. Wenn ich denn mal am Spinnrad sitze, setzt sie sich schweigend dazu und schaut mich so lange aufmerksam und durchdringend an, bis sie von mir einen Faden zum Spielen bekommt.
Angefixt durch eine Freundin hätte ich zwar gerade gern ein neues Katzenbaby, aber wir haben Mina viel zu lieb, als dass wir ihr das antun würden. Wir haben es bereits einmal mit dem Kater meines verstorbenen Onkels versucht, sie an einen Spielkameraden zu gewöhnen, aber das ging schief und der Kater zu meinem ältesten Sohn, den er auch heute noch erfolgreich ärgert.
Mina versucht sich also gerade in der Brieffreundschaft mit Arthus und Spartacus, und sie wird weiterhin unser verwöhntes Einzelkätzchen bleiben. Übrigens, seit sie Oral Care Futter von Hills Science Plan bekommt - in etwa seit 7 Jahren -, hat sie keine Zahnsteinprobleme mehr. Eine gute Jägerin ist sie auch, sie hat uns schon einige Spitzmäuse, eine junge Ratte und leider auch eine junge Ringelnatter und inzwischen 3 Vögel vor die Gartentür gelegt. Eine noch lebende Feldmaus hat sie sogar mal ins obere Stockwerk ins Schlafzimmer gebracht, sagt der BLÜ (=bester Lebensgefährte Überhaupt), aber das habe ich verschlafen. Der BLÜ (=bester Lebensgefährte Überhaupt) hat diese am nächsten Tag einfangen und wieder freilassen können.
Das soll für heute reichen. Ein elfjähriges Katzenleben kann nicht in einem einzigen Post abgehandelt werden, und ihr fällt ja immer wieder was Neues ein.


Donnerstag, 30. August 2012

Brotkorb

Das Erdbeerstöffchen erstand ich neulich in Tegel. Und das "mal eben schnell" genähte und gequiltete Brotkörbchen wird demnächst verschenkt. Ich mag solche Mitbringsel. Und diese Art von Brotkorb mag ich auch ganz doll.Der karierte Stoff ist vom Maybachufer. Ich mag die Preise dort ;)




Abenteuer Quilt


Ich hab irgendwann mal quilten gelernt, in Frohnau. Da es einfach zu schöne Stoffe gibt, habe ich dann auch mal beschlossen, mir eine Sofakuscheldecke zu quilten. Nach einem Muster von Kaffe Fassett aus einem seiner Bücher.
Ich wollte ja frühlingsgrün.
Das Ganze habe ich auf der Bernette S 15 verarbeitet, gequiltet dann gleich mal mutig im Freemotionquilting-Stil. Also freihändig. Dafür habe ich mir extra einen Stopffuß gekauft. Und mit Overlockgarn, weil es so schön zum Stoff passte, mutig drauflosgestichelt.
Naja.
So sieht es auch aus.
Aber das ist mir egal, weil es war ja für mich und überhaupt.
Die Rückseite ist Leinen, weil ich so ein Leinenfan bin.


Und weil es so schön auf dem Sofa aussieht, und weil der BLÜ (=Bester Lebensgefährte überhaupt) mir nach meinen Fluchereien und Schimpfereien dazu verholfen hat, dass ich jetzt die stolze Eigentümerin einer Janome Horizon 7700 bin, was so ein Riesen-Luxus-Quilt-Nähmaschinen-Ding ist, habe ich beschlossen, ihn zu seinem Geburtstag mit einem Sofakuscheldeckenquilt zu beglücken.
Monate vorher habe ich ihn schon nach seinen Vorlieben befragt, was Muster und Farben angeht.
Er wollte gern was Grafisches mit Farbverlauf und Orange und Grün.
Da war ja schon das Stoff kaufen ein Drama... was dann aber letztendlich durch tauschen mit einer Freundin erfolgreich war.
Ich wollte gern mal dieses Muster, das Log Cabin genannt wird, ausprobieren.
Man kann sich ganz schön tiefe Schnitte in die Finger setzen mit so einem Rollschneidergeräteteil.
Zum Glück kam kein Blut auf die Stoffstreifen, aber umso mehr tropfte in der Gegend herum.
Natürlich war ich sowieso wieder mal ausgesprochen früh dran (also spät), und so kam es, dass ich mehr oder weniger in vorletzter Minute noch zum Maybachufer-Wochenmarkt rasen und Vlies und Rückseitenstoff kaufen musste. Das bestellte Vlies war nämlich noch nicht da, und den Rückseitenstoff hatte ich schlicht vergessen.
Shit happens.
Ich war dann aber erfolgreich, und der BLÜ (=Bester Lebensgefährte überhaupt) hat nichts gemerkt.
Dies mal habe ich mir sogar eine Dose Sprühzeitkleber geleistet, und dank der Hilfe der oben bereits erwähnten Freundin haben wir auch alles schön aufeinander gelegt. Nur um dann festzustellen, dass die zusätzlichen 10 cm Stoff im oberen und unteren Bereich der Rückseite irgendwie auf merkwürdige Weise abhanden gekommen waren.
Auf Anraten besagter Freundin habe ich dann noch hübsch Streifen zum Einfassen zugeschnitten, zur Seite gelegt.... und vergessen.
Ich hab dann wunderschöne Quadrate gequiltet und oben und unten die weggeschnittenen Reste von den Seiten angestückelt.
Das ist jetzt mal wieder ein echtes Anja-Teil, mit Schusselfehlern.
Aber alles in allem schon viel schöner als der Erste, oder was meint Ihr?
Was der BLÜ (=Bester Lebensgefährte überhaupt) dazu gesagt hat? Abgesehen davon, dass er trotz hinter verschlossenen Türen ratternder Nähmaschine ü-ber-haupt keine Idee hatte, was es werden konnte? Ganz spontan: Ui ist der schön!
Wenn das nicht ne Belohnung ist!


Donnerstag, 2. August 2012

Die Sache mit der Exzenterpresse

Wir haben da in der Scheune noch von unserem Vorgänger so ein Riesenstahlwerkzeuggeräteteil stehen. Das Ding heißt Exzenterpresse und ist nur im Weg.
Da hat der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) das mal bei Ebay eingestellt. Sind immerhin ungefähr 1000 kg Schrott am Stück, der allerdings noch funktioniert.
Ist dann auch Richtung Polen versteigert worden. Für Hundertundeinbisschen Euro.
Da wir keine Möglichkeiten haben, das Ding wegzukriegen, hat der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) in die Ebay-Artikelbeschreibung reingeschrieben, dass der Käufer selbst für Abbau und Abtransport sorgen muss.
Das war vor 1,5 Jahren ungefähr.
Wir wollten ja Platz haben und die Werkstatt umbauen.
Tja, irgendwann stand da auch jemand vor der Tür. Mit nem niedlichen kleinen Transporter...Warum das Gerät nicht abgebaut sei? Ähm, weils in der Artikelbeschreibung anders stand. Außerdem sollte ja noch vorgeführt werden, dass das Teil funktioniert.
Das gab der problematischen Terminabsprache dann schon gleich nen komischen Beigeschmack.
Also, Geld haben wir aber erst mal bekommen. Der Fahrer fuhr wieder ab. 
Der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) hat im Schweiße seines Angesichts schon mal versucht zu demontieren, weil er ja ein netter Mensch ist.
Dann hat die pTK (=polnische Tussi Kundin) - sich monatelang nicht gerührt und weder auf Anrufe noch auf Emails reagiert. Doch, sie kann Deutsch, und zwar ziemlich gut.

Irgendwann hat sie plötzlich wieder angerufen und wollte das Teil abholen. Allerdings Stunden später. Nee, der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) hat ja einen Job, und da kann er nicht immer gleich Urlaub nehmen. Mühevolle Terminabsprache. Das ist absolut nicht so die Stärke der Kundin. Immerhin war das jetzt ein etwas größerer Transporter.
Wo denn der Gabelstapler sei?
Woher wir den nehmen sollten? DIE sollten sich doch kümmern, war die Absprache. Wir haben sowas nicht, wir sind ein Privathaushalt.
Ob die Nachbarn nicht sowas haben.
Nein. Das sind auch Privathaushalte.
Ob wir das nicht besorgen können.
Nein. (Dann bleiben wir nachher auf den Kosten sitzen, oder was?)
Die Kundin hat Internet und Telefon. Das ist nicht so schwer, sowas zu organisieren, oder? Nur, wie gesagt, wenn WIR das machen, müssen WIR das auch bezahlen. Also, sie soll sich einfach mal an den via Ebay geschlossenen Vertrag halten.
(Eigentlich müsste sie ja auch Lagerkosten zahlen...)
Dann kam wieder wochenlang nichts.
Der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) hat zwischenzeitlich mit viel Hebeln und Rollen und so (fragt mich nicht, ich hab in Physik nicht so gut aufgepasst) das tonnenschwere Gerät vor das Scheunentor gehebelrollt.
Der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) hat zwischenzeitlich mit viel Hebeln und Rollen und so (nee, die Sache mit der Physik ist echt nicht so meins) eine Europalette unter das Gerät geschoben.
Krass. Mein Liebster kann tonnenschwere Geräte tragen!
Tja.
Wieder wochenlange Funkstille.
Vorgestern früh klingelte ein sehr freundlicher junger Mann. Hinter ihm stand ein freundlicher junger Lkw.
Er wollte 1.000 kg Kundenverpackung abholen.
Nach einigem Hin- und Her und einem Telefonat mit dem BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt), der natürlich auf der Arbeit war, weil ja wieder mal nichts vorangekündigt war von der pTK (=polnischen Tussi Kundin) und diese auch nicht als Auftraggeber auf dem Schein stand sondern irgendeine andere Spedition, habe ich dem jungen Mann mit dem Laster die Exzenterpresse auf der Europalette gezeigt und wir kamen überein, dass es sich wohl dabei um die 1.000 kg Kundenverpackung handeln müsse.
Aber transportieren kann er sie auch nicht.
Gestern früh rief die pTK (=polnische Tussi Kundin) den BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) an. Warum die Exzenterpresse nicht auf der Europalette gestanden hätte?
Hat sie.
Der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) war so belustigt, dass er nicht weiter nachgehakt hat. Es wurde verabredet, dass er ein Foto von der Gesamtsituation - Exzenterpresse auf Europalette, nicht verzurrt (weißt Du, was diese Gurte kosten?!), schickt.
Er hat dann nochmal dazu geschrieben, was er ihr jedes Mal sagt: Ruf mich mindestens drei Tage vorher an, damit jemand zu Hause ist. Die Telefonnummer hat er auch noch mal
Ich hab ja schließlich auch Arzt- und Therapie-Termine!
Gestern abend hat der die Email abgeschickt. Gestern früh hatte sie angerufen.
Er will das Teil ja auch loswerden.
Ratet mal, was?
Heute früh stand der freundliche junge Mann mit dem freundlichen jungen Lkw wieder vor der Tür.
Er ist wieder unverrichteter Dinge abgefahren.
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich k***** möchte.
Der BLÜ (=Bester Lebensgefährte Überhaupt) nimmts mit Humor.
Ich nicht. Ich habe nämlich eine neue Nachbarin.
Aber das ist ein anderes Thema.