Donnerstag, 11. April 2013

Meggi tobt durchs Haus...





Also, ich bin ja schon ein paar Tage hier. Oder heißt es Jahre?
Die grummelige kleine Omi ist schon viel weniger grummelig, und manchmal lässt sie sich auch herab, mit mir zu spielen. Also, herab von dem Bett von der netten Tante, das so komisch nachgibt und gluckert, und herab die Treppe.
Das finde ich sehr nett. Manchmal kann sie aber meine Sprache nicht so richtig, wenn ich zum Beispiel Murrrr rufe, antwortet sie nicht, und sie kommt auch nicht.
Manchmal sitzt die nette Tante an ihrem Läptopp, meistens genau dann, wenn ich kuscheln will. Dann kletter ich genau vor ihr Gesicht, damit sie mich auch sieht. Sie zappelt immer so komisch mit ihren Fingern, wenn sie dieses Läptopp vor sich hat. Das sieht voll blöd aus, da soll sie mich doch lieber streicheln.
Manchmal ist sie mit dem Läptopp auch in dem anderen kleinen Zimmer, das sie Bühroh nennt. Wenn ich auf den Schreibtisch springe, kann ich von da aus direkt auf den alten gut riechenden Schrank und da sauber machen. Schlafen kann man da auch, da hat man seine Ruhe.
Sie sperrt mich immer noch in die Box zum inhalieren, aber ich lass sie. Wenns ihr doch Spaß macht!
Aber dann wurde mir irgendwie komisch zumute. Ich dachte immerzu über Kater nach und musste mich andauernd lecken, weil mein Hinterteil sich so komisch anfühlte.
Da hat die nette Tante was von "rollig" gemurmelt, und "oder Würmer?" und hat mich in die Box gesperrt. Aber dann hat sie mich nicht zugedeckt, sondern in das kleine wackelige Haus gesteckt, und hat mich zur TIERÄRZTIN gebracht! Na holla, nicht mit mir! Als ich aus der Box durfte und die fremde Frau mich angefasst hat auf eine Art, die ich hier lieber nicht näher beschreibe, habe ich versucht, auf Tantes Schulter zu klettern. Fast hätte ich sogar ihre Lederjacke zerstört, aber sie haben mich zu zweit wieder runter gepflückt.
Dann durfte ich wieder in die Box, und wir sind wieder nach Hause. Da war erst mal alles wieder gut.
Aber abends war alles Essen verschwunden, und alle Näpfe. Die Omi und ich haben uns ganz schön gewundert.
Und am nächsten Morgen hat sie mich ganz früh wieder in die Box gesperrt, wieder in das wackelige kleine Haus und wieder zur TIERÄRZTIN. Bestimmt musste ich geimpft werden.
Die haben mir einen fiesen Pieks versetzt und dann wurde die ganze Welt schwarz. Und als alles wieder hell wurde, war mir total komisch, und ich lag wieder in der Box. Ich konnte gar nicht richtig stehen und sitzen, und alles war so hell und laut. Die nette Tante und der Hohe haben mich wieder nach Hause gebracht. Wisst Ihr was? Sie haben mein ganzes Fell vom Bauch weggemacht! Die Farbe darunter ist rosa. Nun bin ich etwas, das die Großen "kastriert" nennen. Das ist bestimmt sowas wie König. Und mein Schnupfen ist wieder doller.
Als es wieder dunkel wurde - aber diesmal so wie immer - durfte ich auch ein bisschen was essen. Aber ich mochte gar nicht so richtig. Dann haben der haarige Onkel und die nette Tante sich ins Schlafzimmer eingesperrt und mich mitgenommen. Ich konnte gar nicht raus. Aber das wollte ich auch gar nicht.
Ich finde ja inzwischen, dass die nette Tante sowas wie eine Mami ist. Ich hab auch die ganze Nacht auf ihrem Bett rumgetretelt, damit sie es auch merkt. Bei dem haarigen Onkel hab ich auch ein bisschen getretelt, aber er ist ja eher keine Mami, sondern ein Papi. Ein Dosi ist er ja auch nicht. Aber er gehört zur Mami-Tante, also ist er wohl doch ein Papi. Er krault mich imme ganz lieb, und ich schmuse dann auch ganz lieb mit ihm.
Am nächsten Tag gings mir wieder besser, aber die Haare sind immer noch weg am Bauch. Aber ich hatte auch wieder Lust, mit der grummeligen Omi rumzutoben.
Ich weiß jetzt, dass ich immer ein bisschen warten muss auf sie. Beim Essen, bis ich ihren Napf auch leer machen darf. Und beim Spielen, bis sie fertig ist. Manchmal bin ich da zu schnell, aber sie nimmt es mir nicht übel. Sie schaut mir auch ganz gerne beim Spielen zu.
Wenn abends der Onkelpapi nach Hause kommt und sie es sich auf dem Sofa bequem machen, lege ich mich zwischen sie und schmuse mit beiden, bis ich müde bin und einschlafe. Die Omi liegt manchmal bei einem von beiden auf dem Bauch. Mehr bei dem Onkel. Dafür behalte ich die Tante dann für mich.


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